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Was ist Hundephysiotherapie?

Für uns Menschen ist die Physiotherapie eine selbstverständliche Behandlungsform, wenn wir zum Beispiel nach einer Krankheit oder Operation „wieder auf die Beine kommen wollen“. Da Hunde an ganz ähnlichen Problemen leiden, die ihnen Schmerzen bereiten und sie in ihrer Bewegung einschränken, ist es nicht überraschend, dass die Physiotherapie auch bei ihnen sehr erfolgreich ist.

Wie auch im Humanbereich arbeitet die Hundephysiotherapie mit sanften und schmerzfreien Methoden: Hundephysiotherapeuten setzen dabei physikalische Reize ein, wie Kälte/Wärme, Strom oder manuelle Techniken. Auch die Bewegungstherapie in Form von aktiven und passiven Übungen ist ein grundlegender Baustein. Es werden die Stoffwechselprozesse im geschädigten Gewebe verbessert, verspannte Strukturen sanft gelockert und eingeschränkte Bewegungen wieder angebahnt. Dadurch hat der Hund weniger Schmerzen, die Muskulatur kräftigt sich wieder und der Hund kann zu seiner physiologischen Beweglichkeit zurückfinden.

Schließlich gilt auch für Hunde:

Weniger Schmerz und mehr Beweglichkeit bringen mehr Lebensqualität!

Hundephysiotherapeuten machen sich in einem ausführlichen Erstgespräch ein umfassendes Bild von Ihrem Hund, seinem aktuellen Zustand und seiner Krankengeschichte. Auf diesen Erkenntnissen basiert der Behandlungsplan, der in Absprache mit Ihnen umgesetzt wird. Wichtiger Bestandteil jeder Therapie ist die Einbindung der Familie in sogenannte Hausaufgaben – leicht vermittelbare Methoden, die in den Alltag eingebaut werden können, um zum Beispiel die Intensität eines Trainings zu steigern.

Therapeutische Massage

Die therapeutische Massage bedeutet eine manuelle Einwirkung auf die Haut, das Bindegewebe und die Muskulatur. Hier können Hundephysiotherapeuten mittels spannungssenkender und spannungserhöhender Griffe auf die Strukturen beim Hund Einfluss nehmen. Der Hauptaspekt einer Massage liegt auf der Schmerzlinderung. Die Akzeptanz bei Hunden für diese wohltuende Therapieform ist sehr hoch. Mit Hilfsmitteln, wie weichen Bürsten oder Igelbällen, ist die Massage auch sehr gut von Hundebesitzern nachvollziehbar.

Behandlungstechniken in der Physiotherapie

Passives Bewegen
Beim passiven Bewegen der Gelenke des Hundes führen Hundephysiotherapeuten die Bewegungen gezielt am Gelenk des Hundes aus. Der Stoffwechsel im Gelenkbereich wird angeregt und die Gelenkflüssigkeit durchmischt. Damit wird die Beweglichkeit verbessert oder zumindest erhalten.

Dehnungen - Stretching
Dehnungen sind Weichteiltechniken, bei denen verkürzte Muskeln auf einen normalen Spannungstonus gebracht werden sollen. Bestimmte Muskeln neigen zur Verkürzung, insbesondere wenn Schmerzzustände und Gelenkbeschwerden zur Beeinträchtigung der Beweglichkeit führen.

Aktive Bewegungstherapie
Zur Krankengymnastik zählen die aktive und passive Bewegungstherapie sowie die Stabilisation. Im Rahmen der aktiven Bewegungstherapie wird der Hund zum Beispiel durch einen Parcours geführt, um das Gangbild zu verbessern. Einige der Übungen sind nach Anleitung auch vom Hundebesitzer selbst durchführbar. So lassen sich viele Elemente sinnvoll in die alltäglichen Spaziergänge integrieren, um den Trainingseffekt zu verbessern.

Manuelle Therapie

Manuelle Therapie ist eine eigenständige Therapie, die bei Blockierungen und bei Hypomobilität von Gelenken zum Einsatz kommt. Auch bei Schmerzen ist es eine vielversprechende Therapieform. Die Manuelle Therapie umfasst Gelenktechniken, die Blockierungen der Gelenke lösen kann und bei arthrotisch veränderten Gelenken, den Gelenkstoffwechsel verbessert und Schmerzen lindert. Die Hunde akzeptieren diese feinen Einwirkungen auf die betroffenen Gebiete sehr gut. Diese Therapie darf ausschließlich durch einen qualifizierten Hundephysiotherapeuten angewandt werden.

Hydrotherapie

Therapeutisches Schwimmen
Mit Schwimmen erreicht man einen gelenkschonenden Muskelaufbau für den Hund. Es leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur Prävention bei chronischen Erkrankungen oder zur Rehabilitation nach einer Operation am Bewegungsapparat. Insbesondere ältere Hunde erfahren durch die nahezu schwerelose Bewegung im Wasser eine Mobilisation. Wichtig ist auch die Aktivierung gelähmter Patienten, zum Beispiel nach Bandscheibenvorfällen. Beim Training von Hunden im Sport- oder Arbeitseinsatz wird es zur Steigerung der Kondition und Kraft eingesetzt.

Unterwasserlaufband
Die Unterwasserlaufbandtherapie ist eine gelenkschonende und muskelkräftigende Therapie. Auch hier erzielt man einen wichtigen Beitrag zur Prävention bei chronischen Erkrankungen oder zur Rehabilitation nach einer Operation am Bewegungsapparat. Der Hund befindet sich mit seinen Gliedmaßen bis etwa Hüfthöhe im Wasser. Dort steht er auf einem Laufband.
Sobald das Laufband gestartet wird, motiviert wird man den Hund nach vorne zu laufen. Zur Steigerung der Intensität kann die Geschwindigkeit oder der Neigungswinkel des Laufbands erhöht werden. Die meisten Hunde, auch wasserscheue, akzeptieren diese Form des Trainings nach kurzer Eingewöhnung.

Unterwassermassage
Die Unterwassermassage ist eine klassische Behandlungsmethode aus dem menschlichen Bereich und hat seit langem Einzug in die Veterinärmedizin gefunden. Mit wohltemperiertem Wasser wird eine Druckstrahlmassage durchgeführt. Insbesondere schmerzhafte Stellen werden eingehend behandelt. Das warme Wasser hat einen entspannenden Effekt auf Muskulatur und Gelenke. Meist findet die Unterwassermassage in Kombination mit dem Unterwasserlaufband statt.

Lymphdrainage

Die Lymphdrainage ist eine Therapieform, bei der Lymphödeme, also Schwellungen, abgebaut werden. Das Lymphsystem kann aufgrund von Operationen oder auch krankhaft angeboren, gestört sein. Dann bilden sich sogenannte Lymphödeme, die sich störend und auch schmerzhaft auswirken können. Mittels der Lymphdrainage wird der Lymphfluss angeregt, so dass sich die Ödeme verringern. Der Druck im Gewebe nimmt ab. Die Technik wird ausschließlich von ausgebildeten Tierphysiotherapeuten angewendet. Diese führen dabei sehr sanfte Bewegungen aus, um eine Anregung der Durchblutung zu vermeiden, die wiederum den Lymphfluss behindern würde.

Thermo- und Kryotherapie

Kryotherapie
Die Kältetherapie (Kryotherapie) ist eine sehr gute Möglichkeit Wärme abzuführen, Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Eislolly, Eisbeutel, Eisspray oder ein gekühltes Kirschkernkissen. Die Behandlung erfolgt immer kurzzeitig (wenige Minuten), damit es nicht zu Erfrierungen kommt.

Thermotherapie
Die Wärmetherapie (Thermotherapie) ist eine wärmezuführende Therapieform. Es gibt verschiedene Wärmeformen wie Rotlicht, Kirschkernkissen und heiße Rolle. Dies führt zu einer erhöhten Durchblutung im Gewebe. Dadurch kommt es zu einem verbesserten Stoffwechsel, einer Entspannung und Schmerzlinderung.

Elektrotherapie

Elektrotherapie
Die Elektrotherapie ist eine klassische physiotherapeutische Behandlungsmethode. Es gibt verschiedene Frequenzbereiche, mit denen man therapeutisch arbeiten kann. Zum Niederfrequenzbereich zählen in erster Linie der Gleichstrom, sowie die TENS-Therapie und der Reizstrom. Diese therapeutischen Stromformen werden häufig beim Hund verwendet. Die Akzeptanz vom Tier gegenüber dem Strom ist sehr gut.

Ultraschalltherapie
Man unterscheidet hier zwei Arten, die direkte und die indirekte Behandlung. Bei der direkten Ultraschalltherapie wird mittels Ultraschallgel ein Kontakt zum behandelnden Gebiet des Hundes hergestellt, während sich bei der indirekten Therapie sowohl der Schallkopf des Ultraschallgerätes als auch der Behandlungsbereich des Hundes unter Wasser befinden. Die Ultraschalltherapie ist im eigentlichen Sinne eine Wärmetherapie, weil im behandelten Gebiet in der tiefe Wärme entsteht.

Lasertherapie
Lasertherapie ist eine Lichttherapie, die in den letzten Jahren auch in der Physiotherapie Einzug gehalten hat. Therapielaser haben verschiedene Eindringtiefen, je nach Leistung und ob es ein sichtbarer oder unsichtbarer Laser ist. Die Lasertherapie wirkt schmerzlindernd und regt den Stoffwechsel im Gewebe an.

Magnetfeldtherapie
Magnetfeldtherapie ist eine Therapie, die auf elektronischem Weg ein künstliches Magnetfeld aufbaut. Hierdurch werden gestörte Energiebahnen wieder in ihr physiologisches Gleichgewicht gebracht, wenn sie durch Schmerzen oder Erkrankungen ins Ungleichgewicht gebracht wurden. Die durchweg positive Wirkung kann man beim Hund sehr gut beobachten. Hunde entspannen sich unter diesem Magnetfeld zusehends.